Eine «witzig» gemeinte Bemerkung hier. Ein «ironischer» Kommentar da. Völlig willkürlich verhängte Strafen und grundlos schlechtere Noten. Besfort berichtet von Diskriminierungserfahrungen, die er während seiner Schulzeit machen musste.
Als Schüler wurde Besfort immer wieder bestraft, ohne etwas falsch gemacht zu haben. Zum Beispiel wurden er und seine Freunde für eine Schlägerei bestraft, an der keiner von ihnen beteiligt gewesen war: «Während die anderen am Schulturnier waren, mussten drei Albaner, ein Jugo und ich zur Strafe das Schulhaus aufräumen.»
Am einschneidendsten war jedoch, dass ihm die Lehrpersonen oft zu wenig zutrauten. Ganz besonders zeigte sich dies, als es um die Suche nach einer passenden Lehrstelle ging. Erst riet die Berufsberaterin dem Sek A Schüler, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen. Das sei ja an sich nichts Schlechtes, meint Besfort, aber er fragt sich heute: «Warum sagte sie nicht auch einen Max Muster, dass er Maurer werden solle?»
Und als Besfort schliesslich eine Lehrstelle gefunden hatte, reagierte sein Klassenlehrer überrascht: «Er fragte mich, ob es sich um eine albanische Firma handeln würde.» Der Lehrer schien es sich schlicht nicht anders erklären zu können, dass Besfort eine Lehrstelle bekommen hatte.
«Ist das eine albanische Firma?»
Dass viele Schüler*innen mit Migrationsgeschichte ähnliche Erfahrungen gemacht haben, sei, so Besfort, kein Zufall: «Unsere Lehrer*innen wussten, dass sie mit uns ein leichtes Spiel hatten, weil sich unsere Eltern nicht beschweren konnten.»
Was er seinen Lehrer*innen rückblickend gerne sagen würde, erfahrt ihr im Video.
Bravo Besfort und Baba News! Ich werde das Video gerne weiterempfehlen und selbst in der Ausbildung angehender Lehrpersonen einsetzen. Vielen Dank für diesen sehr wertvollen Beitrag und das Teilen der eigenen Geschichte. Mutig! Wichtig! Stark!