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In eigener Sache: Content-Stop ab 01. Juli 24

Liebe Community.

Wir machen gerade eine schwierige Zeit durch, und haben entschieden, einen Content-Stop einzu­legen, bis wir wissen, wie es mit unseren Finanzen weitergeht.

Die Medien­branche steckt ganz allgemein in der Krise, da Leser*innen tenden­ziell nicht bereit sind, für Medien­in­halte zu bezahlen. Davon sind auch wir betroffen.

Von über 32’600 Follower*innen auf Instagram sind aktuell ca. 1’500 Personen Member. Das sind rund 4,5%. Leider reicht das nicht, um unsere Kosten zu decken.

In der Vergan­genheit konnten wir die Differenz gut überbrücken – einer­seits weil wir uns Löhne ausbe­zahlt haben, die deutlich unter jenen in der Medien­branche liegen. Anderer­seits weil wir Unter­stützung von Stiftungen und Insti­tu­tionen hatten, die fanden, wir leisten «wichtige Integrationsarbeit».

Anscheinend herrscht aber in vielen Insti­tu­tionen die Meinung vor, «Integration» sei nur dann gegeben, wenn Migrant*innen sich dem Mehrheits­diskurs beugen.

Und anscheinend hört «Integration» bei vielen mit der Kritik am Vorgehen der israe­li­schen Regierung in Gaza auf.

Abgesehen vom Kanton Bern hatten wir diesbe­züglich kaum direkte Rückmel­dungen von Stiftungen und Insti­tu­tionen. Nun hat eine Insti­tution, die zum Ziel hat, sich gegen Rassismus einzu­setzen, und mit der wir seit Jahren eine gute Zusam­men­arbeit pflegten, ein Finan­zie­rungs­gesuch von baba news aus politi­schen Gründen abgelehnt.

Die Begründung lautete: «Der Druck ist zu gross. Wir haben allein letzte Woche wegen euch zwei E‑Mails von Politiker*innen erhalten. Wenn wir euch unter­stützen, sind wir das nächste halte Jahr daran, Anfragen zu beant­worten.» Das sei nicht wirtschaftlich. Und: «Ihr wart einfach zu laut.»

Dabei handelt es sich um eine privi­le­gierte Position. Denn die Botschaft lautet: «Wir sind dabei, beim Kampf gegen Rassismus, aber nur solange er bequem ist. Wenn es unbequem wird, steigen wir aus.» Und anscheinend nimmt man in diesem Zusam­menhang auch das Verstummen migran­ti­scher Stimmen in Kauf.

Wir wissen von anderen Insti­tu­tionen, dass sie im selben Kontext grandiose Arbeit ganz im Sinne von antiras­si­sti­schem Einsatz und der Medien­freiheit geleistet haben. Trotzdem müssen wir damit rechnen, dass dies bei vielen anderen Insti­tu­tionen nicht der Fall ist. Deshalb müssen wir neue Lösungswege suchen, um unsere Arbeit finan­zieren zu können.

Wenn ihr findet, dass diese Arbeit wichtig ist, dann werdet Member. Wenn ihr denkt, die Schweiz ist eine Bessere mit baba news, dann erzählt es weiter und fordert Tanten, Göttis und Gross­eltern dazu auf, Member zu werden.

Denn ein Grund für unsere tiefen Abozahlen (trotz hohen Engage­men­traten) ist auch hier, dass baba news-Leser*innen tenden­ziell unter­pri­vi­le­giert (jung und migran­tisch) sind.

Member zu generieren, ist momentan die nachhal­tigste Finan­zie­rungs­quelle, die wir auf lange Sicht sehen. Nichts­de­sto­trotz sind wir mit Hochdruck daran, neue Finan­zie­rungs­mög­lich­keiten zu suchen und auszuschöpfen.

Bis dahin herzlichen Dank all jenen, die uns in all den Jahren supportet haben und dies auch weiterhin tun. <3

Euer baba news-Team.

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