Wo hört die Narrenfreiheit auf und wo fängt Rassismus an? Wir haben an der Basler Fasnacht nachgefragt.
Drei Tage haben die Basler Fasnacht gefeiert. Doch wie steht die Fasnachtsgesellschaft in Basel zu rassistischen Verkleidungen oder Benennungen während der «drei scheenschte Dääg»? Wir sind auf die Strasse gegangen und haben nachgefragt.
Der Tenor war weitgehend einheitlich: Man verstehe zwar, «wenn sich Leute bei Blackfacing angesprochen fühlen», aber an der Fasnacht «sollte alles passieren dürfen», meint etwa ein Passant. Ein anderer findet, unsere Gesellschaft sei «übersensibilisiert». Es sei gut, dass sich die Fasnächtler*innen davon «nicht unterkriegen lassen».
Rassistische Komponenten wurden von vielen Passant*innen zudem als «Kultur» abgetan, die man sich nicht «kaputtmachen» wolle. So sollen auch diskriminierende Begriffe nicht umgangen werden. «Früher haben wir ganz selbstverständlich diese Ausdrücke gebraucht», meint eine Passantin, «das bedeutet ja, dass wir schon immer Rassisten waren». Wenn man sonst ein «anständiger Mensch» sei, also «während 362 Tagen im Jahr», dann verstehe sie die Aufregung nicht.
Immerhin gab es vereinzelt auch kritische Stimmen. So meinte eine Passantin: «Rassismus entschuldigt nie etwas, auch nicht wenn es einmal pro Jahr ist. Ich unterstütze das zu keiner Zeit und ich unterstütze Menschen, die dies betreiben, zu keiner Zeit.»
Wie die Passant*innen auf Meritas Gegenargumente reagierten, kannst du im Video sehen.
Dieses Video ist im Zuge der Basler Fasnacht 2023 entstanden.