In ihrem Buch «Was ich dir nicht sage», erzählt Soziologin Anja Glover von ihrer Arbeit im Antirassismus-Bereich und ihrem Leben als Schwarze Frau in der Schweiz.
«Was ich dir nicht sage» lautet der Titel von Anja Glovers neustem Buch. Die Soziologin beschreibt darin Situationen aus ihrem Alltag sowie im Rahmen ihrer Antirassismus-Arbeit, «die sie entweder nicht ansprechen soll, oder die im Versteckten passieren», wie sie im Interview sagt.
«Oft wird von mir verlangt, dass ich mit Empathie auf alle Befindlichkeiten reagiere», erzählt Anja im Hinblick auf ihre Arbeit. Dahinter stecke die Angst, «dass ich aggressiv reagiere oder nicht damit umgehen kann, wenn Leute von eigenen Rassismuserfahrungen sprechen – auch wenn es sich um Personen handelt, die nicht von Rassismus betroffen sind». Genau damit würde allerdings Rassismus reproduziert werden.
Die persönlichen Erfahrungen und ihre Antirassismus-Arbeit haben ihre Spuren hinterlassen und Anja sowohl mental wie auch körperlich zugesetzt. Auf der Suche nach Besserung musste sie allerdings auch wieder Aufklärungsarbeit leisten – während ihrer eigenen Therapie.
Obwohl das Buch ein Erfolg ist, reiche es natürlich längst nicht aus, um gegen Rassismus anzukommen, betont Anja. Sie macht sich Sorgen um die besorgniserregende Weltlage und betont: «Wenn nicht mehr Menschen aktiv werden, dann wird es ernsthaft gefährlich.»
Wie sie ihr Buch veröffentlichte, nachdem es von Verlagen abgelehnt worden war, und weshalb insbesondere auch Institutionen in der Verantwortung stehen, antirassistische Arbeit zu fördern, erfährst du im Video.
Von Ellen Saaro