Wie werden Aufgaben in Paarbeziehungen verteilt? Bei Chez Shabani sprechen Ana, Ilenia und Anouk darüber, wieso sie immer und überall erreichbar sein müssen, wieso Männer nicht «helfen» sollten, und was Sprache mit Gleichberechtigung zu tun hat.
Anouk hat drei Kinder und arbeitet 100 Prozent. Ilenia hat ein Kind, ist Musikerin und macht nebenbei noch die Ausbildung zur Gymnasiallehrerin. Ana hat zwei Kinder, arbeitet 50 Prozent und will nebenbei noch studieren. Alle drei leben mit ihren Partnern zusammen und teilen sich viele Aufgaben im Haushalt. Trotzdem sind sie sich einig, dass vieles an ihnen hängenbleibt. Und dass die Gesellschaft Müttern vieles abverlangt.¨
«Mein Mann hütet nicht, er ist der Vater.»
So findet Anouk, dass vieles von Paaren selbst gestaltet werden könne. «Aber ganz so individuell ist es nicht, es ist ein gesellschaftliches Problem.» Oft beginne es schon bei der Wortwahl. Alle drei Frauen kennen die Frage, ob ihr Mann zu Hause «hilft» oder «die Kinder hütet». Darüber ärgert sich Anouk, denn dies sei nicht nur Aufgabe der Mütter sondern eine Aufgabe beider Eltern. «Nein, mein Mann ‹hütet› nicht, er ist der Vater.»
Die drei Frauen sind sich einig, dass viele Probleme ihren Ursprung in staatlichen Strukturen hätten. Beispielsweise dem viel zu kurzen Vaterschaftsurlaub oder dem Zugang zu Kitaplätzen. Beides würde es Frauen erleichtern, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen und den Männern erlauben, etwas runterzuschrauben. Die Schweiz setze hier allerdings Hürden.
«Erst als ich ein Kind bekam, habe ich gemerkt, dass ich doch nicht so gleichgestellt bin.»
Ilenia erzählt, dass sie sich, bevor sie Mutter wurde, Männern gegenüber gleichgestellt gefühlt habe. «Erst als ich ein Kind bekam, habe ich gemerkt, dass ich doch nicht so gleichgestellt bin.» So sei es immer sie gewesen, die gefragt wurde, wer denn auf das Kind schaue, wenn sie ihre Arbeit wieder aufnahm. «Bei meinem Mann war das nie ein Thema.»
Welche Rolle kulturelle Unterschiede bei der Aufgabenverteilung spielen und wie ihre Partner zur Rollenverteilung stehen, darüber diskutieren Ana Ilenia und Anouk bei Chez Shabani.
Tolle Sendung. Ich (66) kenne das Thema sehr gut. Als Arbeitgeberin ist mir immer aufgestossen, wenn Männer in ihren Lebensläufen unter Hobby „Familie“ geschrieben haben. Familie ist kein Hobby. Solche Männer habe ich nie angestellt.