Die schrecklichen Ereignisse in Israel und Palästina halten die Welt in Atem. Wie geht die baba news-Redaktion mit dem gegenwärtigen Diskurs um? Darüber unterhalten sich Bina und Merita in der ersten Folge von «From System with Love».
Im Podcast «From System with Love» bieten wir einen Einblick hinter die Kulissen von baba news. Was läuft auf der Redaktion? Wie gehen wir Themen an? Und welche Diskussionen haben wir intern?
Es ist ein nogo auf Terroristen Geiseln Forderungen einzugehen! Ein Austausch kommt sicher nicht in Frage! Geiselnahme ist nicht zu tolerieren in der westlichen Welt! Auf Aktion folgt Reaktion! Das erklärt alles!
Den Terrorangriff mit einem Ziegelstein und die militärische Gegenreaktion seitens Isreals mit der Verarztung des Patienten zu vergleichen — und gleichzeitig Baba News schlechte Retorik vorzuwerfen ist bedenklich.
Es stimmt mich traurig, dass angeblich durch Rache und Gegengewalt die getöteten Menschen wieder zurück gebracht und die Gewaltspirale gestoppt wird.
Für einen offenen, kritischen Journalismus und mehr Frieden — dafür kann man mich gewinnen. Danke Baba
Leider begeht auch ihr den Fehler der Relativierung: Den Überfall der Hamas auf Israel nennt ihr zwar schrecklich und danach folgt die Relativierung in Form von Rechtfertigung im Sinne von Kontextualisierung. Jedes Ereignis hat Ursachen: fällt einem ein Ziegel auf den Kopf so gibt es dazu mehrere Gründe. Die interessieren dann bei der Behandlung niemanden. Ihr aber tut genau das, was gerade beim Nahostkonflikt völlig unangebracht und beim Ziegelbeispiel zu bleiben, für den Patienten kontraproduktiv ist.
Was ihr in eurem podcast macht, ist genau das Gegenteil. Ihr stellt den Hamas — Überfall in den Kontext um dieses Ereignis implizit zu rechtfertigen (selber schuld). In sozialen Medien aufgeschnappte “Wahrheiten” verbreitet ihr als wären sie wahr, was mich echt an eurem Bestreben fair zu sein, stark zweifeln lässt.
Und ewig die Leier, dass der Staat Israel kritisiert werden dürfe ohne gerade als Antisemiten abgestempelt zu werden. Das darf man klar. Es muss einfach fair sein, was es bei euch gerade nicht der Fall ist, wie die Schiene der Rechtfertigung, die ihr fährt, oben zeigt.
Da der Nahostkonflikt politische Auswirkungen auch hier in der Schweiz hat, finde ich es wenig zielführend, wenn ihr im lockig-flockigem Stil und wenig Hintergrundwissen eure Statements vom Zaun lässt.
Fragt euch doch mal, wie viel Antisemitismus da bei euch mitschwingt. Apropos: Antisemitismus ist nicht irgend eine Unterart von Rassismus!
Guten Tag Herr Rosenfeld
Als erstes möchte ich klarstellen, dass ich gegen jegliche Form der Gewalt bin und es dafür keine plausiblen Gründe gibt (weder Hautfarbe, Religion, Herkunft…). Was am 7. Oktober passiert ist, finde ich erschütternd. Alles was davor und danach passiert ist, finde ich jedoch genauso erschütternd und inhuman.
Meine konkrete Frage wäre daher, wann ist es aus Ihrer Sicht genug? Wann sind Ihrer Meinung nach genug unschuldige Zivilisten umgebracht worden? Wann sind genug Häuser dem Erdboden gleichgemacht worden? Welche Opferzahl würde für Sie den 7.Oktober „ausgleichen“ oder als fair gelten? Und bezüglich den israelischen Geiseln, wie viele palästinensische Geiseln sollten aus Ihrer Sicht freigelassen werden? So ein Tausch 200 gegen 200 oder alle gegen alle (da wären wir bei ca. 200–10’000) ?🤔
LG
Guten Tag Herr Rosenfeld
Ich kann Aida M. nur zustimmen. Zudem möchte ich hinzufügen, jegliche unverhältnismässige Notwehr wird geahndet, auch Zivilrechtlich. Ich denke hier kann man inzwischen unverhältnismässig sprechen.
FG