Imer Pnishi ist Psychotherapeut. Anlässlich der Men’s Health Week haben wir uns mit ihm über mentale Gesundheit bei Männern unterhalten. Weshalb fällt es Männern oft schwerer, sich offen mit psychischen Problemen auseinanderzusetzen? Und was haben Sozialisierung und Männlichkeitsbilder damit zu tun? Diese und andere Fragen bespricht Imer im Video.
Im Rahmen der Men’s Health Week haben wir uns mit Psychotherapeut Imer unterhalten und wollten von ihm wissen, ob Männer anders mit dem Thema mentale Gesundheit umgehen als Frauen. «Es gibt verschiedene Studien, die belegen, dass Männer psychische Schwierigkeiten gegen aussen hin weniger zeigen», so Imer. Das Problem hierbei: «Psychische Probleme werden oft mit Schwäche in Verbindung gebracht.»
Dass Männer deswegen weniger oft in Therapie gehen als Frauen, sieht Imer in der Kindheit begründet. So werde die soziale Kompetenz bei Mädchen oft viel stärker gefördert als bei Jungen. Sie würden sich eher umeinander kümmern und sorgen, während bei Jungen Spiel und Konkurrenzdenken mehr Bedeutung hätten. Dabei könne es für Männer nützlich sein, sich Hilfe bei männlichen Theraputen zu suchen.
Was die Ursachen für eine Therapie angehe, gebe es allerdings keine grossen Unterschiede zwischen Männern und Frauen, so Imer. Die Angst vor dem Versagen sei in unserer heutigen Leistungsgesellschaft bei allen Menschen ein Thema. Ebenso Beziehungsfragen.
Welche Möglichkeiten es gibt, psychische Krankheiten zu enttabuisieren, und ob der kulturelle Background von Therapeut*innen sich auf die Qualität der Therapie auswirkt, erfährst du im Video.