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Israelischer Präsident am WEF – Mehrere Strafanzeigen gegen Isaac Herzog eingereicht

Der israelische Präsident Isaac Herzog nahm am diesjährigen WEF teil. Mehrere Genozid-Geschädigte reichten daraufhin Anzeigen an, darin werfen sie Herzog «Anstiftung zum Völkermord» und «Verbrechen gegen die Menschlichkeit» vor. Sie forderten die Schweiz auf, Herzog am WEF festzunehmen.

Am Dienstag hielt der israe­lische Präsident Isaac Herzog am World Economic Forum eine Rede. Darin bezeichnete er palästi­nen­sische Gefangene als «barba­rische Terro­risten». Unter den 90 Gefan­genen, die Israel am Sonntag als Teil eines Deals mit der Hamas freige­lassen hat, waren 21 Teenager und 69 Frauen.

Weiter traf Herog sich mit Staats­ober­häuptern mehrerer Staaten — so auch mit dem Schweizer Aussen­mi­nister Ignazio Cassis.

Wie baba news weiss, waren aber nicht alle erfreut über Herzogs WEF-Besuch. Mehrere Genozid-Geschä­digte erstat­teten mithilfe von Aktivist*innen und Menschenrechtler*innen bei der Bundes­an­walt­schaft Straf­an­zeigen. An einer Anzeige ist auch der renom­mierte Menschen­rechts­anwalt Philip Stolkin beteiligt.

Die Anzeigen-Erstatter*innen werfen Herzog «Anstiftung zum Völkermord» und «Verbrechen gegen die Mensch­lichkeit» vor. Sie beziehen sich dabei auf eine Aussage Herzogs vom 12.10.23:

«Es ist eine ganze Nation da draussen, die verant­wortlich ist. Die Rhetorik, dass die Zivilisten nichts wussten oder nicht beteiligt waren, ist nicht wahr. Es ist absolut nicht wahr. Sie hätten einen Aufstand starten können, sie hätten gegen das böse Regime kämpfen können, das den Gazastreifen in einem Staats­streich übernommen hat.»

Auch die südafri­ka­ni­schen Anwält*innen, die Israel vor dem inter­na­tio­nalen Gerichtshof wegen Völkermord in Gaza verklagen, sehen Herzogs Zitat als Beweis für genozidale Absichten.

Die Anzeigen-Erstatter*innen forderten die Schweiz auf, Herzog am WEF festzu­nehmen, zu unter­suchen und vor Gericht zu bringen. Eine Festnahme erfolgte aber nicht – Herzog ist am Mittwoch zurück nach Israel gereist. Dasselbe geschah 2023, als Herzog ebenso am WEF teilnahm und angezeigt wurde; auch damals eröffnete die Bundes­an­walt­schaft kein Verfahren.

Die Anzeige-Erstatter*innen erklären gegenüber baba news, dass sie den Fall nun bis zum Bundes­straf­ge­richt ziehen wollen, falls die Anzeigen abgewiesen werden. Derweil bestätigt die Bundes­an­walt­schaft auf Anfrage von baba news, dass mehrere Anzeigen einge­gangen sind und geprüft werden.

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