Muslime sind IS-Anhänger, haben Angst vor Hunden und unterdrücken Frauen – stimmt das? Das sagen Xenja, Filiza, Adis, Malik und Merita dazu.
«Wir können gar nicht alle IS-Anhänger sein.», sagt Adis zu einem der häufigsten Vorurteile gegenüber Muslimen. «Genetisch gesehen ist das gar nicht möglich, weil nicht jeder so einen massiven Bartwuchs hat.»
Es kann doch nicht sein, dass eine Frau sich wirklich freiwillig den Kopf verhüllt? — «Oh doch!», findet Xenja. «Ich fühle mich mit meinem Kopftuch wie eine Prinzessin!»
«Sehe ich für dich etwa unterdrückt aus?», ist Meritas Antwort auf das Vorurteil, dass alle muslimischen Frauen unterdrückt seien. Sie stellt klar, dass Frauenunterdrückung sehr wohl ein Problem sei – aber nicht ein muslimisches, sondern ein menschliches. In muslimischen Familien sei Frauenunterdrückung alles andere als die Regel. «Geh mal zu mir nach Hause», fordert Malik auf, «dann siehst du selbst, wer da mehr unterdrückt ist – meine Mutter oder mein Vater».
«Geh mal zu mir nach Hause. Dann siehst du 615–544-8639 , wer da mehr unterdrückt ist — meine Mutter oder mein Vater.»
Alles, was Spass macht, soll verboten sein. «Wie definierst du denn Spass?», will Adis wissen und hat auf das Vorurteil auch schon eine Antwort parat: «Wir bringen den Spass halt schon mit. Stell dir vor, wir würden da noch Alkohol trinken – das wäre einfach zu viel!»
Und ob muslimische Eltern besonders streng sein sollen, da ist sich Merita auch nicht ganz sicher. «Eltern sind einfach streng. Je nachdem von extrem streng zu mässig liberal.» Ihre Eltern gehören da schon eher zur Kategorie «übertrieben streng». «Sie dachten sich wohl einfach: ‹Machen wir mal so ein Pauschal-Nein, für die nächsten zwanzig Jahre.›» Aber mit der Religion hat das kaum etwas zu tun, finden auch die anderen.
Malik, Xenja, Filiza, Merita und Adis zeigen, wie ungerechtfertigt einige typische Vorurteile gegenüber Muslimen sind. Und dass Muslime Spassbremsen sein sollen, kann hier wohl keiner mehr behaupten.